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Programm

Chloé Bieri

8 essais pour téléphonistes imaginaires 
(2024, UA)
​

Annie Aries
aka.
Annie Rüfenacht

fragments III
(2024, UA)

Sérgio Rodrigo

Présent multiple
(2024, UA)

Spielzeiten

13.10.2024 17:00
Chiesa di S. Remigio 
Isorno

18.10.2024 19:00
Luna Negra 
Bern

19.10.2024 19:00
Heinz Holliger Auditorium
Don Bosco, Basel

20.10.2024 18:00
Werkk Saal
Baden

durée ~60'

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Chloé Bieri

Crédit_ Erwin Fonseca.jpg

Chloé Bieri ist eine Performerin, Sängerin und Komponistin. Sie arbeitet als Performerin und Gestalterin für zeit-genössische Musikprojekte, multi-disziplinäre Formate, Popmusik und französisches Chanson. Sie arbeitet regelmässig als Performerin mit Komponisten an Projekten zusammen,

die der Stimme, dem Musiktheater und

der Elektronik gewidmet sind. Sie komponiert für sich selbst, aber

auch für Ensembles

 zeitgenössische

Musik. 

© Erwin Fonseca

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8 essais pour téléphonistes imaginaires 
(2024, UA)

1950 waren Telefonisten in Europa und dem Rest der Welt meist Frauen, die in riesigen Büros arbeiteten, um Telefonanrufe zu tätigen und dabei beeindruckende Verbindungsnetze aufzubauen, indem sie Klinkenstecker in große Tafeln steckten, die ihnen gegenüberstanden. Jedes kleine Büro war mit einem Telefon mit Wählscheibe, einem Headset mit Mikrofon und Lautsprecher sowie mehreren Klinkensteckern ausgestattet, die sie ein- und aussteckten, um die Anrufe zu verbinden. Der Büroraum der Telefonistinnen in den 1950er Jahren war ein lebhafter und organisierter Ort, an dem sie sich um die Abwicklung von Telefonanrufen in Großstädten kümmerten. Der Raum war oft erfüllt von Gesprächsgeräuschen und dem Klappern der Rahmen der Telefonist*innen, während sie die Anrufe weiterleiteten. Es war ein geschäftiger und manchmal stressiger Ort, an dem die Kommunikation von entscheidender Bedeutung war.

Chaos connecté ist eine musikalische Komposition, die Elemente des Musiktheaters, der Stimme, der analogen Elektronik und der performativen Kunst verschmelzen wird. Die Darsteller*innen werden ein Netzwerk von Telefonisten aus der Vergangenheit darstellen. Jede*r ist mit anderen verbunden und spielt eine Rolle bei der Verbreitung und Transformation von Klängen. Jede*r Performer*in hat Klinkenkabel und/oder ein Mischpult, um Klangfolgen zu verbinden und zu trennen. Als Gegenpol zu dieser Elektronik werden Texte auf der Grundlage von Onomatopoetika verfasst, die unverständlich sein sollen, um Texturen und Stimmmassen zu schaffen. Die Performer*innen werden aufgefordert, in erfundenen Sprachen zu sprechen, ihre Stimme zu heben und zu flüstern. Ziel ist es, ein chaotisches Ganzes zu schaffen, das es trotz der scheinbaren Unordnung schafft, ein kohärentes Ganzes zu bilden, in dem alle Elemente und Mitglieder der Gruppe fließend und harmonisch zusammenarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

Annie Aries aka.  Annie Rüfenacht

3 anniearies_work_©stefanbuehler.jpg

Annie produziert Musik mit ihrem Instrument, einem modularen Synthesizer, und konzentriert sich darauf, wie ihr Instrument das Zusammenspiel zwischen generativen musikalischen Ansätzen und improvisierter Live-Performance fördert. In ihrer Arbeit zielt sie auf eine minimale, reduzierte, aber dennoch komplexe texturale Klangwelt ab. Sie verbindet zeitgenössische Electronica-Musik mit Club- und Synthesizer-Einflüssen mit den Ansätzen der zeitgenössischen und experimentellen Musik.

Annie Aries aka. Annie Rüfenacht

ist schweizerisch-philippinische Komponistin und Musikerin und lebt in Bern. Sie absolvierte einen M.A. in Musik & Medienkunst von der Hochschule der Künste Bern und studierte historische Musikwissenschaft an der Universität Bern. Im Jahr 2017 lebte Annie in Berlin, wo sie sich auf experimentelle Praktiken innerhalb der Pop- und Clubkultur spezialisierte und studierte an der Humboldt- Universität zu Berlin

Populäre Musikgeschichte

und -theorie. Seit 2019 ist

Annie Fakultätsmitglied im Studiengang Sound Arts der Hochschule der Künste Bern.

Ihre Werke wurden u.a. am Mis-En Music Festival in Brooklyn NY, NYCEMF New York City Electroacoustic Music

Festival, GEDOK Karlsruhe,

IGNM Bern, Gray Area San Francisco, Sonic Mountains Dampfzentrale Bern präsentiert.

© Stefan Bühler

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fragments III
(2024, UA)

Mit fragments entsteht für latenz ensemble eine Komposition, die in der Spektralmusik angesiedelt ist. Die texturale, wechselseitige Beziehung von Klang und Klängen stehen im Fokus. Dabei analysiere ich die Oberton-Strukturen eines Klanges und ihre Veränderungen, die als Veränderungen der Klangfarbe hörbar sind. Aufnahmen aus der unmittelbaren Umgebung dienen hier als Grundlage der Komposition, die das Ensemble orchestriert. Daraus resultieren langsame Übergänge und Prozesse, die sich stets verschieben und zu neuen drone-ähnlichen Klangwolken formieren und sich wieder voneinander entfernen. Über mehrere Lautsprecher verteilt, gewinnt die Performance eine installative, immersive Charakteristik.

Sérgio Rodrigo

Sérgio Rodrigo ist ein brasilianischer Komponist und Multiinstrumentalist. Seine Arbeit bewegt sich zwischen zeitgenössischer klassischer Musik, Improvisation und Kreationen mit technischen Mitteln. Bei seinen Projekten, meist zeitgenössischen Konzertmusik, erforscht

er die Literatur, bildende Kunst und

Kino und bezieht diese mit ein.

Sérgio Rodrigo studierte Komposition an der Bundesuniversität von Minas Gerais und an der Accademia di Santa Cecilia in Rom sowie am Conservetoire de Strasbourg. Gruppen wie das Ensemble Intercontemporain, Hanatsu Miroir, L'Imaginaire, Asko Schönberg, Semblance, Ensemble Court-Circuit, Nouvel Ensemble Moderne, Exaudi Vocal Ensemble und andere haben Rodrigos Musik aufgeführt. Sérgio Rodrigo war Composer in Residence beim Festival 

Sérgio Rodrigo.jpg

Zeitkunst in Berlin und bei der Sacatar Fondation in Salvador/Brasilien. Außerdem war er Gastkomponist im La Chartreuse in Avignon und Composer in Residence in der Fondation Royaumont. Seine Musik wurde zweimal mit dem Kompositionspreis "Camargo Guarnieri" (2009, 2010) und dem Preis "Tinta Fresca - 2010" in Brasilien ausgezeichnet. Ausserdem erhielt er internationale Auszeichnungen in Kanada (Domaine Forget Festival 2012), Mexiko (Ibermusicas Preis, 2018) und Italien ("Michele Novaro" Preis, 2018 und "Maxwell Davies" Preis, 2016).

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Présent multiple
(2024, UA)

Die musikalische Raumzeit ist nicht einfach eine lineare Abfolge von Klangereignissen. Vielmehr handelt es sich um eine komplexe, tiefgründige und in ihrer Gesamtheit schwer fassbare Realität.

Présent multiple versucht, diese Komplexität hervorzuheben und vor allem diese Raumzeit auf pluralistische und offene Weise zu konjugieren, indem sie Ausdrucksformen und Prozesse aufnimmt, die der zeitgenössischen Musik nicht unbedingt vertraut sind. Es geht darum, die "Präsenz" und "Aktualität" von Elementen, Bedeutungen, Wissen und Praktiken zu beanspruchen, die unserem gängigsten Verständnis von zeitgenössischer Musik etwas fremd sind. Zu diesem Zweck werden musikalische Kenntnisse und Werte, die als "peripher", "populär" oder einfach "traditionell" gelten, herangezogen, um eine breite und freie Hörerfahrung zu schaffen, die das "Jetzt" in seiner vielfältigen Präsenz und Dauerhaftigkeit betrachtet.

In diesem Sinne wird der Rhythmus, der als primärer musikalischer Parameter gilt und am ehesten mit der Sphäre der populären Musik in Verbindung gebracht wird, neu bezeichnet und in den Mittelpunkt dieses kompositorischen Vorschlags gestellt. So versucht dieses Projekt, die Erfahrung des Rhythmus mit dem Eintauchen in das Klangmaterial zu verbinden, um neue Wege vorzuschlagen, eine vielfältige musikalische Raumzeit zu konzipieren, zu organisieren, zu experimentieren und zu teilen, die offen ist für die ständige Überschneidung der Sinne und Interpretationen. Das Experimentieren mit diesen Fragen beinhaltet die Neudefinition grundlegender Begriffe wie Schreiben, Interpretieren und Improvisieren, wobei ihre vermeintlichen Grenzen verwischt werden, um neue Formen der Zusammenarbeit mit Musiker*innen, neue Instrumentaltechniken, neue Formen der Musiknotation und neue Ansätze für die Idee der "Komposition" selbst zu erforschen. Es steht eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Musiker*innen von latenz ensemble im Zentrum, sowohl aufgrund des von der Gruppe propagierten Geistes der Offenheit als auch aufgrund ihres hohen künstlerischen Niveaus.​

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